Weltmeister Hee Yong Park aus Südkorea und die russische Weltklasse-Eisklettererin Anna Gallyamova haben am Sonntag die vierte Ausgabe des Marmot ICEFIGHT für sich entschieden. Dreifachsieger Markus Bendler (Österreich) musste sich mit Platz vier zufrieden geben, während Lokalmatadorin Angelika Rainer Dritte wurde.
Der südkoreanische Weltmeister Hee Yong Park war am Samstag in der Qualifikation nur als 12. und somit Letzter ins Halbfinale eingezogen. Dieses überstand der Asiate am Sonntagvormittag als Dritter. Im Finale beim Marmot ICEFIGHT erreichte Park dann aber als einziger Eiskletterer das Top und gewann souverän vor den beiden Russen Alexey Dengin und Maxim Tomilov. Markus Bendler aus Schwendt in Nordtirol, der alle drei bisherigen Ausgaben des wichtigsten Eiskletterwettkampfs im Alpenraum gewonnen hatte, musste mit Platz vier vorlieb nehmen. „Es war ein sehr spektakulärer Wettkampf und natürlich freue ich mich sehr über den Sieg. Die Bedingungen waren wirklich toll und der ICEFIGHT steht einer Weltcup-Etappe um rein gar nichts nach“, sagte Hee Yong Park nach der Siegerehrung.
Bei den Frauen war Angelika Rainer aus Meran die große Favoritin. Zum einen, weil sie schon zwei Ausgaben des Eiskletter-Events im hinteren Passeiertal gewonnen hatte (2009, 2010). Zum anderen, weil sie auch die ersten beiden Weltcups in Cheong Song (Südkorea) und in Saas Fee in der Schweiz für sich entschieden hatte. Für Rainer reichte es am Sonntag auf dem Eisturm aber nur zu Platz drei.
Bei einem Griff verlor die 25-Jährige sehr viel Zeit und schaffte es nicht mehr bis ans Ende der Finalroute. Dorthin gelangte auch nur eine einzige Athletin und zwar die russische Speed-Spezialistin Anna Gallyamova, die diesmal aber auch im Schwierigkeitsklettern über sich hinauswuchs. Zweite wurde Maria Tolokonina (Russland), die den Marmot ICEFIGHT 2011 gewonnen hatte. „Nach zwei zweiten Plätzen heuer im Weltcup bin ich sehr glücklich, dass ich endlich auch einmal einen Sieg feiern durfte und Angelika Rainer besiegen konnte. Auch hier in Rabenstein bin ich schon auf dem Podium gestanden, aber zum Sieg hat es bisher noch nie gereicht. Der Wettkampf stand auf einem sehr hohen Niveau und ich muss den Organisatoren ein Riesenkompliment machen“, sagte die strahlende Siegerin Gallyamova.
Im Speed-Finale, das acht Eiskletterer aus Russland erreichten, setzte sich Alexey Tomilov durch. Im Finale kletterte der jüngere Bruder von Maxim in 19,00 Sekunden an die Spitze des 25 Meter hohen Eisturms und stellte damit einen neuen Rekord auf. Die weiteren Podestplätze nahmen Kirusha Kolshegochev und Stanislav Lobzov ein. Insgesamt waren in Rabenstein 45 Eiskletterer aus zehn verschiedenen Nationen am Start.
Am Rande des Marmot ICEFIGHT fand auch ein Treffen zwischen Vertretern des internationalen Kletterverbandes UIAA, des AVS und dem Organisationskomitee vom Eisturm Rabenstein statt. Möglicherweise wird der ICEFIGHT im nächsten Jahr bereits eine Weltcup-Etappe sein – 2015 soll am Fuße des Timmelsjochs sogar die Eiskletter-WM stattfinden. „Es hat heute sehr konstruktive Gespräche gegeben. In den nächsten Wochen werden wir uns weiter beraten und dann eine Entscheidung treffen. Die Organisation eines Weltcups und der WM würde uns aber natürlich ungemein reizen“, sagte OK-Chef Reinhard Graf abschließend.
Marmot ICEFIGHT 2012, Ehrentafel:
Schwierigkeit Männer:
1. Hee Yong Park (Südkorea)
2. Alexey Dengin (Russland)
3. Maxim Tomilov (Russland)
Schwierigkeit Frauen:
1. Anna Gallyamova (Russland)
2. Maria Tolokonina (Russland)
3. Angelika Rainer (Italien/Meran)
Speed Männer:
1. Alexey Tomilov (Russland)
2. Kirusha Kolshegochev (Russland)
3. Stanislav Lobzov (Russland)