Bozen/Rabenstein, 16. März 2017 – Zehn Tage ist es her, dass die Eiskletter-Saison 2016/17 in Rabenstein mit einem rauschenden Fest zu Ende gegangen ist. Der Präsident des Vereins, Reinhard Graf, zieht zufrieden Bilanz.
Die Zeit, in der in Südtirol im Tal auf Eis geklettert werden kann, ist naturgemäß kurz. „Wenn man eine der weltweit modernsten und anspruchsvollsten künstlichen Eiskletter-Anlagen betreibt, dann weiß man somit von vornherein, dass dieses knapp bemessene Zeitfenster bestmöglich genutzt werden muss. Dass man mit intensiven Wochen und Monaten zu rechnen hat“, sagt Reinhard Graf. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Verein Eisturm Rabenstein jedes Jahr von Ende Dezember bis Anfang März versucht, möglichst viele Eiskletterer ins hintere Passeiertal zu locken.
So auch im Winter 2016/17: Die Anlage blieb in den vergangenen drei Monaten vier Mal in der Woche geöffnet, über 650 Eiskletterer aus Südtirol, den umliegenden italienischen Regionen aber auch aus dem benachbarten Ausland, sprich aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nutzten das Eiskletterangebot. „Das Wetter war im Jänner und Februar sehr günstig, weshalb keine Öffnungszeit ausfiel und die Anlage den Eiskletterliebhabern immer zur Verfügung stand“, so Graf weiter.
Die Rabensteiner glänzen als Veranstalter
In den vergangenen Jahren hat sich der Verein Eisturm Rabenstein vor allem als Ausrichter hochkarätiger Sportevents einen Namen gemacht. So wurde zum einem die Psairer Bauernmeisterschaft am 15. Jänner bereits zum 12. Mal ausgetragen. Dieser Duathlon, bestehend aus den Disziplinen „Haiziechn“ und Eisklettern, erfreut sich bei den Passeirern äußerst großer Beliebtheit. Kein Wunder also, dass jedes Jahr – trotz klirrender Kälte – mehr als 1000 Zuschauer in die Südtiroler Eiskletter-Hochburg strömen. Heuer holten sich die beiden Brüder Robert und Andreas Pfandler aus Rabenstein den Sieg. Die Zweifachsieger Hans und Hubert Brunner wurden Zweite, Matthias Flarer und Thomas Pfitscher freuten sich über den dritten Rang.
Das Highlight des Winters schlechthin ist aber seit 2013 der Eiskletter-Weltcup. Die besten Vertikalathleten der Welt kommen am letzten Wochenende im Jänner nach Rabenstein, wo sie um den Etappensieg des UIAA Ice Climbing World Cups kämpfen. In diesem Winter waren im Schwierigkeitsklettern (Lead) die koreanischen Athleten nicht zu schlagen, wie die Triumphe von Hee Yong Park und Han Na Rai Song eindrucksvoll untermauern. Im Schnelligkeitsklettern (Speed) sind indessen die russischen Eiskletterer eine Macht: Pavel Batushev und Ekaterina Feoktistova trugen sich in die lange Liste der Rabensteiner Weltcupsieger ein.
„Es war – wie jedes Jahr – eine sehr intensive Zeit. Aufgrund des mittlerweile fast schon traditionellen Föhneinbruchs Ende Dezember mussten wir mit der Arbeit, sprich dem Eineisen des Eisturms, wieder von ganz vorne beginnen, obwohl die Anlage davor in einem perfekten Zustand war. Aber unsere Truppe zeichnet sich eben dadurch aus, dass sie in solch schwierigen Momenten zusammenhält, die Ärmel aufkrempelt und die Dinge anpackt. Deshalb möchte ich meinen Vereinskollegen für ihren unermüdlichen Einsatz danken. Bedanken möchte ich mich auch bei unseren Sponsoren, die uns treu zur Seite stehen – genauso, wie bei den vielen Besuchern, die in jedem Winter nach Rabenstein kommen. Aufwiedersehen im Winter 2017/18“, erklärt ein zufriedener Reinhard Graf zum Abschluss der Saison.