Dass die amtierende zweifache Eiskletterweltmeisterin Angelika Rainer beim Marmot ICEFIGHT antreten wird, stand schon seit längerer Zeit fest. Nun konnten OK-Chef Reinhard Graf und sein Team den nächsten „dicken Fisch“ an Land ziehen: Weltmeister Hee Yong Park aus Südkorea wird am kommenden Wochenende am Eisturm Rabenstein um den Sieg und das Preisgeld von 1000 Euro kämpfen, das dem Gewinner winkt.
Es deutet alles darauf hin, dass sich der wichtigste Eiskletterwettkampf Südtirols am 28. und 29. Jänner zu einem Event der Superlative entwickeln wird. Denn heuer sind bei den Männern der amtierende Weltmeister und sein Vorgänger am Start. Ex-Weltmeister Markus Bendler hat den ICEFIGHT drei Mal in Folge gewonnen. Seit es diesen Eiskletter-Wettkampf in Südtirol gibt, gab es bei den Männern noch nie einen anderen Gewinner, als den 27-jährigen aus Schwendt in Nordtirol.
Heuer bekommt Bendler allerdings äußerst starke Konkurrenz. Mit Hee Yong Park ist nämlich der amtierende Weltmeister 2011 und Gesamt-Weltcupsieger am Fuße des Timmelsjochs am Start. Hee Yong Park belegte vor zehn Tagen bei der ersten Weltcup-Etappe in Cheong Song in Südkorea Patz drei – die Form des Asiaten passt also auch in diesem Winter.
Doch damit nicht genug, denn das Organisationskomitee ist erneut bemüht, möglichst viele Athleten der starken russischen Mannschaft nach Rabenstein zu locken. Maxim und Alexey Tomilov etwa, die bereits am Marmot ICEFIGHT teilgenommen haben und die ersten beiden Weltcupetappen in Cheong Song und im schweizerischen Saas Fee für sich entscheiden konnten.
Starkes Frauenfeld
Bei den Frauen möchte Angelika Rainer den renomierten Eiskletterwettkampf zum dritten Mal gewinnen. Die Meranerin befindet sich derzeit in Topform, denn sie hat die ersten beiden Weltcup-Etappen gewonnen und die Konkurrenz nahezu deklassiert.
Außerdem brennt Rainer auf Revanche, denn im Vorjahr hatte sie sich nach zwei Siegen knapp Maria Tolokonina geschlagen geben müssen und den Hattrick beim ICEFIGHT verpasst. Tolokonina dürfte heuer genauso am Start sein, wie deren Landsfrau Anna Gallyamova – auch sie gehört zu den besten Eisklettererinnen der Welt, ist allerdings eher eine Speedspezialistin. Gallyamova und Tolokonina landeten am Wochenende in Saas Fee übrigens hinter Rainer auf Platz zwei und drei.
Generalprobe für den Weltcup 2013
Das Organisationskomitee um Präsident Reinhard Graf setzt auch heuer alles daran, um den Athleten, ihren Betreuern, aber auch den Zuschauern die bestmöglichen Bedingungen zu bieten. Kein Wunder, ist man im Passeiertal bemüht, dass der ICEFIGHT 2013 in den Weltcup-Kalender des internationalen Kletterverbandes UIAA aufgenommen wird.
Geklettert wird auf dem Eisturm in Rabenstein. Die Anlage in der 230-Seelen-Ortschaft am Fuße des Timmelsjochs gehört zu den anspruchsvollsten künstlichen Eiskletteranlagen Europas. Neben einem 25 Meter hohen senkrechten Eisturm gilt es zahlreiche Überhänge, horizontale Kletterpassagen und Quergänge zu bewältigen.
Quali am Samstag, Finale am Sonntag
Bewährt hat sich der Wettkampfmodus, an dem nichts geändert wird. Die Königsdisziplin ist das Schwierigkeitsklettern, bei dem jeder Teilnehmer am Samstag, 28. Jänner Qualifikationsrouten in einer vorgeben Zeit bewältigen muss. Im Halbfinale, das am Sonntag, 29. Jänner ab 9.15 Uhr mit den Top 12 nach der Qualifikation stattfindet, geht es um die acht Startplätze im Finale bei den Männern (ab 13 Uhr), bzw. deren sechs bei den Frauen (14.15).
Zudem gibt es den Speedwettbewerb. Hier geht es darum, den 25 Meter hohen Eisturm in der kürzest möglichen Zeit zu bewältigen. Die acht Schnellsten erreichen das Finale, das im K.O.-System ausgetragen wird. Dieses Finale geht am Sonntag ab 15.15 Uhr über die Bühne.
Videowall, Helikopter-Rundflüge und Multimedia-Shows
Um die vielen Zuschauer – im Vorjahr waren es an die 1000 – noch näher an die Eiskletterer heranzubringen, wird auch in diesem Jahr eine 3×2 Meter große Videowand aufgestellt, auf der die Wettkämpfe live übertragen werden. Auch das Rahmenprogramm kann sich mit Flugshows der Paragleitergruppe Lorit oder Helikopter-Rundflügen sehen lassen. Außerdem gibt es am Samstagabend ab 20.30 Uhr eine Multimediashow des bekannten Südtiroler Alpinisten Christoph Hainz. Der Eintritt für das Publikum ist frei.
Marmot ICEFIGHT 2012, das Programm:
Samstag, 28.01.2012
11.00 Startnummernverlosung (Schwierigkeit Männer + Frauen)
11.30 Besichtigung
12.00 Schließung Isolationszone und Wettkampfbeginn Qualifikation (Schwierigkeit Männer + Frauen)
18.00 Anmeldeschluss Speedwettbewerb, Training Speed
19.15 Startnummernverlosung Speed – Beginn Qualifikation
20.30 Multimediashow mit Christoph Hainz
Sonntag, 29.01.2012
8.00 Öffnung Isolationszone (Schwierigkeit Männer)
8.30 Schließung Isolationszone
9.00 Besichtigung
9.15 Wettkampfbeginn Semifinale (12 Athleten)
11.30 Schließung Isolationszone (Schwierigkeit Männer und Frauen)
12.30 Besichtigung
12.45 Showeinlage – Paragleiter Vorführung der Gruppe Lorit
13.00 Finale Schwierigkeit Männer (8 Athleten)
14.15 Finale Schwierigkeit Frauen (6 Athleten)
15.15 Finale Speed im K.O. – System (8 Athleten)
15.45 Showeinlage – Paragleiter Vorführung der Gruppe Lorit
16.00 Siegerehrung