Rabenstein, 4. Februar 2014 – Die akute Lawinengefahr der Warnstufe vier und keine Aussicht auf eine Wetterbesserung in den kommenden Tagen haben den Verein Eisturm am Dienstagmittag gezwungen, die fünfte Etappe des UIAA Eiskletter-Weltcups abzusagen. Am kommenden Samstag und Sonntag hätten Angelika Rainer & Co. am Eisturm Rabenstein bei der WM-Generalprobe um Weltcuppunkte kämpfen sollen, aber ein „Jahrhundertwinter“ macht dies unmöglich. Am Nachmittag ordnete auch Bürgermeister Willi Klotz die Absage des Weltcups an.
In den vergangenen Tagen hat es in Rabenstein und Umgebung mehr als zwei Meter Neuschnee gegeben. Das hat aufgrund der hohen Lawinengefahr seit den Morgenstunden des vergangenen Freitags, 31. Jänner zu einer Sperre der Landesstraße nach Rabenstein geführt. Auch am heutigen Dienstag musste die Verkehrsverbindung in die 230-Seelen-Ortschaft am Fuße des Timmelsjochs den fünften Tag in Folge geschlossen bleiben.
„Rund um den Eisturm hat es zwei Meter geschneit. Wir haben in den vergangenen Tagen wirklich alles unternommen, um die Anlage vom Schnee zu befreien und den Eisturm wettkampftauglich zu machen. Und es ist uns auch gelungen: Die Routen sind vorbereitet, alle Eisblöcke hängen. Von uns aus könnte es losgehen“, sagt ein sichtlich aufgewühlter OK-Chef Reinhard Graf. Wenn da nicht Schneemengen wären, wie man sie in Rabenstein vielleicht alle 100 Jahre sieht.
Das Organisationskomitee hat in den vergangenen Tagen mehrmals Rücksprache mit dem Landeswetterdienst gehalten, außerdem intensive Beratungen mit den Verantwortlichen der Gemeinde geführt und natürlich auch die Experten der Lawinenkommission zu Rate gezogen. Eine drastische Wetterbesserung sei in den kommenden Tagen aber nicht in Sicht. Im Gegenteil: „Es soll am Freitagnachmittag und in der Nacht auf Samstag weitere Niederschläge geben. Auch von Samstag auf Sonntag soll es wieder schneien. Die Langzeitprognosen sind ebenfalls nicht positiv, deshalb können wir den Weltcup auch nicht nach hinten verschieben. An diese Alternative haben wir natürlich auch gedacht“, so Florian Lanthaler, Gründungsmitglied vom Verein Eisturm Rabenstein.
Die Sicherheit der Athleten oder der Fans könne aufgrund der extrem großen Lawinengefahr zu keiner Zeit gewährleistet werden. Deshalb, und nur deshalb, die Absage des Eiskletter-Weltcups. „Auch für den Verein ist die Situation gefährlich, denn trotz gesperrter Straßen und überall hoher Lawinengefahr haben wir ununterbrochen gearbeitet und unser Bestes gegeben, um den Eisturm wettkampftauglich zu machen. Aber umsonst. Gegen einen Jahrhundertwinter können auch wir nichts unternehmen“, sagt Graf abschließend.
Der Eisturm Rabenstein ist somit für unabsehbare Zeit auch für alle Eiskletterer nicht zu erreichen, die auf der schönsten künstlichen Eiskletter-Anlage der Welt ihrem Hobby nachgehen wollen. Wann die Straße nach Rabenstein wieder freigegeben wird, kann man wohl erst definitiv sagen, wenn es endgültig aufhört zu schneien.